Dienstag, 20. September 2011

Italien: S&P glaubt nicht wirklich an Reformen und Sparwillen

Heute wurde Italien von der Rating Agentur S&P in der Bonität her abgestuft. Der Ministerpräsident Italiens ist von dem Schritt der Rating Agentur naturgemäß unzufrieden und fühlt - so wie immer - unfair behandelt. So habe man das erst vor wenigen Tagen beschlossene milliardenschwere Sparpaket nicht honoriert.

Der Grund für die Herabstufung und gleichzeitige Senkung der Aussicht auf den Status "Negativ" lässt wenig Gutes vermuten. S&P zweifelt demnach am Willen der Regierung Italiens, die eigene Schuldenkrise  tatsächlich nachhaltig verbessern zu wollen. Oder besser gesagt, tatsächlich zu Sparen und den Schuldenstand zu senken.

Die Financial Times Deutschland nennt als Gründe für die Misere in Italien unter anderem die erlahmende Konjunktur. Denn ohne nennenswertes Wirtschaftswachstum kann der immer ansteigende Berg an Zinsen und Anstieg an Finanzierungsbedarf irgendwann nicht mehr gedeckt werden.
Naja, das lahmende Wachstum der Wirtschaft in Italien ist ja nicht wirklich neu. Seit Jahren wächst in Italien nur der Frust auf den regierenden Ministerpräsidenten, aber nicht die Wirtschaft. Zumindest nicht in dem Ausmaß, dass nötig wäre um zumindest den Zinsanstieg durch die neuen Schulden zu tilgen.
Offensichtlich befindet sich auch Italien in einer Abwärtsspirale. Hoffen darf man das nicht, denn die drittgrößte Volkswirtschaft der EU, kann nicht so einfach unter den Rettungsschirm EFSF schlüpfen.
Die Schulden und zu zahlenden Zinsen sind einfach zu groß.

Auch wenn die EZB mit massiver Kauflust Schuldpapiere des kranken Manns an der Adria kaufte, der Effekt war nur von kurzer Dauer. Die Risikoaufschläge gingen leider nur kurz zurück um dann wieder in nie da gewesene Höhen zu schnellen.

Wollen wir hoffen, dass Italien nicht unter die Fuchtel der Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität schlüpfen muss. Denn der Schirm ist einfach für ein Land wie Italien zu klein - viel zu klein.

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